Wir sind in Jamaika – endlich! Aber eins nach dem anderen. Der erste Flug von LA nach Atlanta verlief problemlos, beim Weiterflug nach Jamaika wurde es trotz zwei Stunden Spielraum noch eng, da wir einen Terminalwechsel verpennt hatten und so in 10 Minuten zur komplett anderen Ecke des Flughafens mit den weltweit meisten Passagieren mussten. In letzter Sekunde hat es dann aber geklappt und die nächste Überraschung folgte zugleich – Internet-Hotspot! Im Flugzeug!! So konnte ich einige Glückliche sogar live auf dem Laufenden halten, wie scheiße das Wetter doch draußen ist.
Ja, tatsächlich strömender Regen bei Ankunft in Jamaika. Das soll also das Paradies sein? Empfangen wurden wir dann von Sienna, einer vor 11 Jahren ausgewanderten Kalifornierin, und Tony, einem waschechten Jamaikaner. Von vornherein war klar, dass Jamaika mit den USA wohl garnichts mehr zu tun hat. Schon am Flughafen totales Chaos und ein sehr niedriger Standard.
Auf der Fahrt wurde das noch viel klarer. Heruntergekommene Hütten, in denen teils mehrere Familien lebten und an jeder Ecke Bettler, die jeden Weißen um einige Cents anflehten. Mir wurde von unseren beiden Reisebegleitern dringend davon abgeraten, in diesen Gegenden Fotos zu machen, also findet ihr nur vereinzelte von den etwas besseren Gebieten.
Auch schnell klar wurde, dass auf jamaikanischen Straßen wohl das Fausrecht gilt. Streckenbegrenzungen gibt es keine, die besten asphaltierten Straßen kommen nicht an deutsche Schlagloch-Feldwege ran. An Ampeln hält sich niemand und auch Einbahnstraßen stören niemanden. So kam uns auf einer zweispurigen Einbahnstraße ein hupender Tanklastwagen entgegen – in der Mitte der beiden Spuren. Dazu gibt es ständiges Hupkonzert, sei es aus Wut, zur Begrüßung oder weil mal wieder jemand Lust zum Hupen hatte. Allein auf zweistÜndiger Fahrt haben wir einen Unfall live erlebt und selbst fast zwei gebaut, kein Wunder, dass hier täglich viele Leute auf den Straßen sterben. Ihr könnt euch garnicht vorstellen, wo die Leute hier überall zum Überholen ansetzen.
Erster Stopp war ein Geheimtipp, eine kleine Straßenbude, die Hähnchen auf einem riesigen Holzgrill zubereite und für unter einen Dollar verkaufte. Spezialgericht ist hier der “special cake”, oder wie Tony sagte “special cake is space cake – you are gonna flyyyy to space, mon!” – der hatte glaub ich schon einige von denen intus – wie fast jeder, den wir hier getroffen haben. Aber der Akzent von den Leuten ist einfach herrlich
Sowieso sind hier alle einfach total freundlich, gechillt und einfach gut drauf. Kein Vergleich zu Deutschland! Ob Geschäftsmann oder Straßenpenner, jeder geht auf einen zu, spricht mit einem und hat einfach Spaß am Leben. So auch Capo, ein “Penner”, den wir an unserem Hotel getroffen haben. Der ist direkt mit uns zum Supermarkt gefahren (nachdem er sich das Auto von Tony geliehen hatte), erzählte und dann auf dem Weg, dass er gerade eine halbe Flasche Rum gesoffen hat und sowieso ziemlich zugedröhnt ist. Aber ohne Alkohol kann man auf den Straßen hier sowieso nicht fahren… Auch hat er uns erzählt, dass er “Bumsi Bumsi” mit einer Deutschen gemacht hat und sogar ein Kind in Deutschland hat. Dort lässt man ihn aber nicht mehr rein, da er beim letzten Mal Drogen dabei hatte.
Ich könnte jetzt alleim vom ersten Tag noch hundert andere kleine Geschichten erzählen, aber soweit liest ja sowieso niemand. Schreibt mich an, wenn es jemanden interessiert
Bilder sagen mehr als Worte und morgen im Hellen sogar noch viel mehr!