Leider hat sich genau heute eine unserer Speicherkarten verabschiedet und so fehlen leider einige beeindruckende Bilder. Aber mal wieder eins nach dem anderen, Früh morgens wurden wir mal wieder von Sienna und Tony abgeholt, diesmal wollte Sienna aber selbst fahren. Keine gute Entscheidung, aber dazu später mehr.
Erster Halt auf der sehr szenischen Route mit atemberaubenden Ausblicken (die Fotos fehlen bspw.) war ein Straßemimbiss von einigen Jamaikanern (die eigentlich garnichts hatten, dafür aber ein Handy), die gekochte und gegrillte Grapefruits verkauften. Diese schmeckten zusammen mit Sour Cream fast genauso wie Kartoffeln, kaum zu glauben, schmeckt Grapefruit-Saft doch eher bitter und so garnicht wie Kartoffel. Mit Sienna und Tony lernt man also echt viele Dinge der jamaikanischen Kultur kennen, die man auf eigene Faust wohl nie kennen gelernt hätte.
Auf dem weiteren Weg gab es noch sehr viel Armut zu sehen, stets im Gegensatz zu den Multimillionärs-Villen und millionenschweren Hotelresorts. Einige Küstenabschnitte wurden sogar trotz Naturschutz komplett an Hotelketten verkauft, so dass den Jamaikanern kein einziger Küstenabschnitt mehr geblieben ist. So leben viele Leute 50 Meter vom Strand entfernt, haben aber dennoch keinerlei Möglichkeit, das Wasser zu erreichen. Traurig eigentlich, was man mit Geld so alles erreichen kann. Leider fehlen auch hier viele viele Fotos.
Zum Glück kam dann ab unserem Reiseziel noch eine weitere Kamera zum Einsatz, so dass wir ab hier zumindest noch ein paar Fotos haben. Jenes Ziel waren nämlich die YS Falls, die größten Wasserfälle Jamaikas. Komplett begehbar! Ein netter Guide hat uns dort herumgeführt und dabei die Fotos gemacht.
Weiter ging es zum Markt in einem der ärmsten Gebiete des Landes. Das war der erste Momen, wo ich teilweise richtig Angast hatte, an der nächsten Ecke ein Fischmesser im Rücken zu haben, denn Weiße waren hier wohl überhaupt nicht willkommen. Zum Glück hatten wir Tony noch dabei, der hat die Lage immer schnell entschärft. Die meisten Fotos sind versteckt entstanden, viele andere haben sich mit der Speicherkarte verabschiedet. So bleiben euch aggressive Blicke der Fischfrauen (”Take dis ting away oh I kill ya”) leider erspart
Trotzdem sehr traurig anzusehen, wie hier hunderte Leute darum flehen, doch irgendetwas von ihnen zu kaufen, damit sie die Woche irgendwie überleben. Das hat Tony dann schließlich auch gemacht und so haben wir für 40 Cent eine ganze Kokosnuss erstanden, die er dann mal kurzerhand für uns zerlegt hat. Sehr lecker!
Auf der Weiterfahrt passierte dann das, was eigentlich irgendwann passieren musste – Labertasche Sienna hat endgültig ihren Wagen zerlegt, nachdem es schon gefühlte 100 knappe Situationen zuvor gab. Sie hat mal wieder wild mit beiden Händen gestikuliert, sich dazu noch umgedreht und zack – einen Brückenpfeiler mitgenommen, zum Glück nicht so sehr schnell. Gut sah der Wagen nachher trotzdem nicht aus… Auch hier mal wieder: Die besten Fotos sind weg.
Auf der Weiterfahrt haben wir dann sogar einen Burger King entdeckt und mussten natürlich gleich mal reinschauen. Ein Hamburger kostet hier den halben Tageslohn eines gutbezahlten Jamaikaners. Im Pizza Hut nebenan will man für eine einfache Pizza knapp 30 Euro. Schon krass…
Dann war der Tag auch schon vorbei (eine Stunde Fahrt auf Jamaikas Straßen schüttelt einem so ziemlich jeden Knochen des Körpers völlig durch), die meisten Fotos kann ich wie gesagt leider erst zuhause (hoffentlich) wiederherstellen.